BER-Meßstation in Gosen |
Noch ist der neuer Flughafen BER nicht in Betrieb, trotzdem ist es seit einigen Wochen deutlich lauter geworden in Gosen-Neu Zittau am Rande Berlins. Denn seit gut 2 Monaten starten und landen alle Maschinen, ausschließlich von der neuen Südbahn des noch nicht eröffneten Hauptstadtflughafens, da die Nordbahn derzeit saniert wird. Das hat Auswirkung auf die Lärmentwicklung über der 3000 Einwohner-Gemeinde inmitten großer Naturschutzgebiete. Wie genau sich die Fluglärmbelastung seitdem verändert hat, misst ab sofort eine mobile Fluglärmmessstation auf dem Sportplatz im Ortsteil Gosen.
„Zu den Stoßzeiten kann man die anfliegenden Maschinen fast im Minutentakt über dem Gelände beobachten und vor allem hören“, erklärt Platzwart Fritz Schenk die Situation über der Sportanlage der Gemeinde.
Wie laut es tatsächlich gerade ist, können dank modernster Messtechnik nicht nur die Mitarbeiter des Flughafens auf Ihren Monitoren erkennen. „Jeder Bürger hat die Möglichkeit die Messdaten der Station fast in Echtzeit auf unserer Internetseite mitzuver-folgen“, erläutert Robert Preußner von der Stabsstelle Umwelt der BER-Flughafens, der die Station mit einem Kollegen aufgebaut hat. Die Messstation ist über Funk mit der Zentrale in Schönefeld verbunden und wird von einer Solaranlage mit Strom versorgt. Damit wird der Fluglärm nun in den nächsten vier Wochen rund um die Uhr erfasst.
Bereits im Frühjahr 2012 stand die Anlage für einige Wochen auf dem Sportplatz in Gosen. Die erneute Messung soll nun Vergleichsdaten liefern, um eventuelle Veränderungen nach der Verlagerung des Flugbetriebes auf die Südbahn deutlich werden zu lassen.
Ziel der Lärmmessungen, zu denen Flughafenbetreiber in Deutschland gesetzlich verpflichtet sind, ist es herauszufinden, ob die theoretisch berechneten Szenarien der Lärmbelastungen im Umfeld eines Flughafens auch tatsächlich so eintreffen.
Jedoch stellen auch die jetzt ermittelten Werte nur die halbe Wahrheit dar. Von Schönefeld wird derzeit nur ein Drittel des gesamten Berliner Flugverkehrs abgewickelt. Nach Inbetriebnahme des BER im Jahr 2017 werden dann in der Region noch einmal zwei Drittel dazukommen, mit allen Lärm- und Umweltbelastungen.
Messdaten aktuell im Internet unter: http://travisber.topsonic.aero/
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