Geschäftsführung
der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Sehr
geehrter Herr Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup,
Vorsitzender
der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH,
sehr geehrte
Damen und Herren der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH,
wir als Bürgerinitiative Gosener Wiesen wenden uns wie folgt
Sie:
Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH teilte per
Pressemitteilung vom 31.05.2019 mit, dass Airlines am BER für leisere
Flugverfahren belohnt werden sollen. Konkret solle dazu die Entgeltordnung
angepasst werden. Bislang wurden die Entgelte ausschließlich anhand der
Flugzeugtypen ermittelt, denen jeweils eine feste Lärmklasse zugeordnet wurde.
Zukünftig soll es für die Entgelte eine wichtige Rolle spielen, welches
Flugverfahren gewählt wird. Reihenuntersuchungen der Flughafengesellschaft
hätten gezeigt, dass es pro Flugzeugtyp möglich sein soll, leiser oder lauter
zu fliegen. Die FBB gibt in der Pressemitteilung an, die Belastung für Anwohner
reduzieren zu wollen. Somit werde deswegen künftig ein leises Fliegen durch
niedrigere Entgelte belohnt. Die Abrechnung jedes Starts und jeder Landung
erfolge dann auf der Basis des tatsächlich gemessenen Lärms. Die
Flughafengesellschaft wird dafür sechs zusätzliche Messstellen errichten und
die Lärmentgelte feiner abstufen.
Bürgerinitiative Gosener
Wiesen begrüßt das Vorhaben der FBB
Das Vorhaben der FBB wird aus Sicht der im September 2011
gegründeten Bürgerinitiative Gosener Wiesen begrüßt. Die FBB argumentiert
nämlich nun, den „tatsächlich gemessenen Lärm“ als Grundlage für Entscheidungen
zu verwenden. Verwunderlich, da genau derselbe Flughafenbetreiber uns, als im
Berliner Speckgürtel und von den zu erwartenden BER-Flugrouten betroffene
Gemeinde Gosen-Neu Zittau, die Erfassung von eigenen Messwerten mit einer
gemeindeeigenen Messstation zum tatsächlichen Fluglärm und dessen Einbindung in
das Lärmmesssystem des Flughafens verwehrt. Eine Messung über viele Monate, nur
dieses sind Gerichtsfest, könne laut FBB die Gemeinde Gosen-Neu Zittau zwar
ausführen, jedoch erkenne die FBB diese Messwerte nicht an. Man messe seitens
der FBB selbst, heißt es seit vielen Jahren als Begründung in Bezug zum
Zeitpunkt nach der Eröffnung des BER von der Flughafengesellschaft. Dabei ist
die Errichtung einer dauerhaften Fluglärmmessstation in der Gemeinde Gosen-Neu
Zittau seitens der FBB nicht vorgesehen.
Was sind die Gründe?
Die Grenzen zu Tag- und Nachtschutzgebieten sind rechnerisch
seitens der FBB, und damit im ergangenen Planfeststellungsbeschluss zum BER
berücksichtigt. Durchstartende und landenden Flugzeuge entstehender Fluglärm
höre dadurch beispielsweise in Gosen an einer rechten Doppelhaushälfte auf, die
linke Hälfte dagegen erhält Gelder für, leider sehr geringe, aber immerhin für
Schutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster oder Zwangslüfter. Einfach eine
Lärmgrenze mitten durch Gebiete wie unseren Ortsteil Gosen, aber auch
beispielsweise hindurch des Schriftstellerviertels Mahlow an der westlichen
Seite des BER wurden gezogen.
Daher kämpfen wir seit vielen Jahren um die Erfassung von
Fluglärm-Messwerten, die sich tatsächlich ereignen. Da die die FBB nun
ebenfalls davon ausgeht, dass es „tatsächliche Messwerte“ zu erzeugten Fluglärm
geben kann, sehen wir optimistisch in die Zukunft, dass unser Ziel der Einbindung einer dauerhaften, gemeindeeigenen
Messstation auf dem Gebiet der Gemeinde Gosen-Neu Zittau in das vorgesehene
BER-Lärmmonitoring Realität wird. Die Anschaffung der Lärmmessstation ist seit vielen
Jahren im Haushalt der Gemeinde Gosen-Neu Zittau berücksichtigt.
Bürgermeister unterstützt
das Vorhaben
Der Bürgermeister der Gemeinde Gosen-Neu Zittau, Thomas
Schwedowski unterstützt das Anliegen der Bürger und der Bürgerinitiative Gosen
Wiesen. So sind seit mehreren Jahren Gelder zum Erwerb einer gemeindeeigenen
Fluglärmmessstation in den Haushalt eingestellt. Er ist zudem seit 2010
Mitglied der Fluglärmkommission (FLK) zum Flughafen Schönefeld, die die Genehmigungsbehörde
sowie das Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung und die
Flugsicherungsorganisation über Maßnahmen zum Schutz gegen Fluglärm und gegen
Luftverunreinigungen durch Luftfahrzeuge berät.
Die Kommission ist berechtigt, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung
gegen Fluglärm oder zur Verringerung der Luftverunreinigung durch Luftfahrzeuge
in der Umgebung des Flugplatzes vorzuschlagen.
Bisher wurde in diesem Gremium jedoch seitens Vertreter der
FBB vehement die Einbindung einer derartigen Messstation in das Lärmmonitoring
zum BER abgelehnt.
Es ist im Interesse der Anwohner und Gäste der Region, dass
hier die FBB entgegen bisherigen Aussagen, nun dabei bleibt, tatsächliche
Messwerte auf Grund Fluglärm zu akzeptieren. Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke
Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg
GmbH sagte: „Leiser fliegen soll sich lohnen. Wir schaffen einen Anreiz für die
Airlines, gleichzeitig auf die Menschen im Flughafenumfeld Rücksicht zu nehmen
und Geld zu sparen.“.
Gesprächsbereiter Nachbar
Daher ist es für uns als betroffene Anwohner des zukünftigen
BER unverständlich, dass die FBB bisher die Einbindung von Messwerten zur Lärmentstehung,
erfasst durch fest installierte, gemeindeeigene Lärmmessstationen, nicht in das
Lärmmonitoring einbeziehen möchte.
Wir bitten Sie als FBB, unserem Ansinnen zu folgen und Ihren
Worten Taten folgen zu lassen. Wir sind als zukünftige Nachbarn des Flughafens BER
Berlin Brandenburg zu Gesprächen bereit.
Mit freundlichen Grüßen
André Organiska
Sprecher
Bürgerinitiative Gosener Wiesen
Gegründet am 16.09.2011
Eichwalder Str. 34
15537 Gosen-Neu Zittau
Tel.: 03362/881882
Fax: 03362/881716
0171-2173608
E-Mail: info@bi-gosener-wiesen.de
www.bi-gosener -wiesen.de
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