„Mein Dornenlächeln“




Eine musikalische Verbeugung
vor der großen Liebes-Lyrikerin Else Lasker-Schüler

Für Franz Kafka war sie „… ein exaltiertes Weibsbild mit süßlich verkitschten Farben.“ Gottfried Benn, ein deutscher Arzt, Dichter und Essayist, mit dem sie lange Jahre befreundet war, hielt sie hingegen schlicht für „… die größte deutsche Dichterin.“ Die Rede ist von Else Lasker-Schüler. Die 1869 in Wuppertal geborene deutsch-jüdische Dichterin und Zeichnerin gilt als herausragende Vertreterin der avantgardistischen Moderne und des literarischen Expressionismus.

Unter den bunten Vögeln der Berliner Boheme war Else Lasker-Schüler zweifellos der farbigste: phantastisch gefiedert, flatter- und launenhaft.
Sie dichtete ihr Leben und lebte ihre Dichtung. Trakl, Däubler, Werfel, Franz Marc und Karl Kraus zählten zu ihren Freunden. Ihre lyrischen Gedichte, symbolisch und frühexpressionistisch, sind zum großen Teil biografisch und nicht selten religiös verschlüsselt. Die Werke sind dabei völlig eigenständig und sagen unendlich viel über die wohl elementarste Kraft des Daseins: Die Liebe.
Ihr literarischer Mentor Peter Hille, Mitbegründer des Friedrichshagener Dichterkreises, nannte sie „den schwarzen Schwan Israels, eine Sappho, der die Welt entzweigegangen ist“. Mit Hille, dem für seine ungebundene Lebensart, seine tiefe Empfindsamkeit gegenüber Natur und Mensch, seine freie Religiösität und seine Hingabe an die Kunst bekannten Schriftsteller, gründete sie ein literarisches Kabarett. Wohl am treffendsten beschrieb jedoch der Publizist, Autor und Verleger Wieland Herzfelde die Dichterin, als er über sie schrieb: "Ich dachte immer, sie spräche sanft, traurig, träumend - gläsern waren ihre Worte, wie Metall glühten sie, als lebten sie. Das war kein Sprechen, das war Singen, extatisch, ewig tönend."

Wer will kann sich am Samstag, den 05.05.2018 um 19:00 Uhr in der Gosener Dorfkirche selbst ein Bild von Else Lasker Schüler machen.

„Mein Dornenlächeln“ ist der Titel einer musikalischen Verbeugung vor der großen Liebes-Lyrikerin zu der der Förderverein der Gosener Dorfkirche einlädt. 50 Jahre nach dem Tod der Lyrikerin vertonte Charles Kálmán, ein österreichischer Operetten-, Film- und Bühnenkomponist (1929-2015), 21 Gedichte der Poetin für die Sängerin und Schauspielerin Carola Krautz-Brasin. Einige davon wird sie in der Gosener Dorfkirche erklingen lassen. Dabei wird sie von der Pianistin Peggy Voigt und als Kommentator von Siegfried Schütze begleitet. Ein Kultur-Highlight also, dass nicht nur Literatur-Freunde begeistern dürfte.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden zur Kostendeckung und für die Sanierung der historischen Dinse-Orgel in der Gosener Dorfkirche sind jedoch herzlich willkommen!

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